Was ist naturalismus (bildende kunst)?

Der Naturalismus in der bildenden Kunst ist eine Kunstrichtung, die Ende des 19. Jahrhunderts entstand und bis etwa zur Jahrhundertwende im frühen 20. Jahrhundert anhielt. Diese Bewegung wurde als Reaktion auf den Historismus und die Romantik populär.

Der Naturalismus strebt danach, die Welt so realistisch wie möglich darzustellen. Künstler des Naturalismus strebten danach, die Natur und die menschliche Figur so genau wie möglich zu reproduzieren, indem sie sich streng an Beobachtungen orientierten. Dabei sollten Darstellungen von Menschen, Tieren, Pflanzen und Landschaften so naturgetreu wie möglich sein.

Der Naturalismus wird oft mit dem Realismus verwechselt, jedoch gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Begriffen. Während der Realismus sich darauf konzentriert, die Welt objektiv abzubilden, zielt der Naturalismus darauf ab, die Natur so genau wie möglich nachzuahmen. Die Darstellungen im Naturalismus wirken daher oft noch detaillierter und genauer als im Realismus.

Berühmte Künstler, die dem Naturalismus zugerechnet werden, sind beispielsweise Gustave Courbet, Édouard Manet und Jean-François Millet. Diese Künstler malten oft Szenen aus dem ländlichen Leben oder legten Wert auf figürliche Darstellungen von Menschen in ihrem natürlichen Umfeld.

Obwohl der Naturalismus in der bildenden Kunst heute nicht mehr so präsent ist wie zu seiner Hochzeit, hatte er einen großen Einfluss auf spätere Kunstrichtungen wie den Impressionismus und den Expressionismus.

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